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Von Fliegensorgen, ...

Von Fliegensorgen, Fliegenfreuden und Leckereien

Einst legte meine Mami mich in den schönsten Misthaufen der Welt. Damals lag er offen und stellte das Paradies aller Fliegen der Generation meiner Mami und meines Papis dar. Sein vorzüglicher Mist lag direkt neben mehreren riesigen Gebäuden, einem großen Hof und einem Park. Tag für Tag kamen riesige Menschenmassen zu diesen Gebäuden. Ich meine, ich habe mal das Wort 'Gymnasiasten' hören können, aber fragt lieber nicht, was das bedeutet, die Menschen denken sich immer so komplizierte Wörter aus.
Dort, in diesem wunderschönen Misthaufen, begann also mein Leben, ein Leben voller Abenteuer, Freude und Trauer.
Meine Mami hat gesagt, ich war schon als Ei wunderschön. Ob ich das glauben kann? Ich weiß nicht so recht, Mami weiß doch immer alles. Aber eins kann ich euch sagen: Das Dasein in einem Ei ist extremst langweilig, zum Glück dauert es nur ein paar Stunden.
Als ich aus dem Ei geschlüpft bin, sah ich aus wie ein halber Regenwurm, hat der alte Hannes, Gott möge seiner Seele gnädig sein, gekichert. Die Wahrheit dieser Aussage kann ich weder bestätigen noch verleugnen. Ich erinnere mich nur noch an meine Gefräßigkeit, die großen Ausmaßes war.
Ja, und irgendwann muss ich auch noch einmal eine Puppe gewesen sein. Daran habe ich aber leider kaum noch Erinnerung, aber das Rauskommen aus der Puppe war wohl aufregend genug, um in meine Gedächtnis zu bleiben; Die Hülle wurde von meiner Stirnblase aufgesprengt.
Wirklich voll kann ich mich nur noch an mein Leben als ausgebildete Fliege erinnern. Ich war immer mit Babsi, Gerhard und Tine unterwegs, wir hatten schon als "halbe Regenwürmer" Freundschaft geschlossen. Zusammen erkundeten wir die nähere Umgebung und suchten nach Essbarem.
Ein Raum war da immer ganz besonders toll, zu bestimmten Zeiten saßen da immer ganz viele große Menschen und hatten Äpfel, Bananen, Brote und andere Leckereien dort offen liegen. Da haben wir uns immer draufgestürzt!
Einen besonderen Liebling hatten wir bei den großen Menschen; der war groß, hatte oft einen Vollbart, dunkle Haare, eine Brille und der hatte immer die leckersten und süßesten Sachen dabei!
Die Menschen haben immer versucht, uns zu zeigen, dass sie mindestens genauso toll wie wir wären, indem sie mit ihren Armen und Händen klatschten oder mit großen Heften herumwedelten.
Der arme, arme Gerhard wurde eines Tages bei dem Versuch, etwas von dem Apfel einer fröhlich bunt gekleideten Frau mit einer dunkelroten Kurzhaarfrisur und einer markanten Brille zu stibitzen, von so einem Heft aus Versehen getroffen, fiel zu Boden und stand nie mehr auf.
Geschockt machten Tine, Babsi und ich den Abflug und schwirrten ein wenig umher, um unsere Gedanken zu ordnen. Wir verirrten uns erneut in einen Raum mit vielen Menschen, die allesamt wild um sich umherschlugen. Wir hatten genug damit zu tun, den Heften und Schlägen auszuweichen, als ich plötzlich Unmengen von Mitfliegen entdeckte, die tot auf dem Boden lagen. Entsetzt suchte ich nach Tine und Babsi, um mit ihnen die Flucht zu ergreifen, als ich Babsi entdeckte, die tot an einem Band, das von der Decke runterhing, klebte.
Ich zuckte zusammen, verlor für einen kurzen Moment die Kontrolle über meine Flügel und wurde beinahe von einem Heft erwischt, aber ich schwirrte geradewegs zu Tine und zog sie hinaus aus diesem Raum des Schreckens! Wir würden später zurückkehren und uns um unsere toten Brüder und Schwestern kümmern.
Erstmal aber setzten wir uns auf eine Pflanze und verschnauften. Das Leben als Stubenfliege ist echt anstrengend, das muss ich schon sagen! Aber als wir dann Hühnergackern hörten, machten wir uns lieber schnell aus dem Staub.
Wir kamen erneut in den großen Raum, in dem so viele unserer Schwestern und Brüder das Leben hatten lassen müssen. Diesmal war es dort aber still und nur eine Person tanzte vorne umher, krakelte Hieroglyphen an ein grünes, großes Brett und redete wirres Zeugs von "Da merkt ihr euch einmal 'sum, es, est, sumus, estis, sunt' und dann KÖNNT IHR DAS AUCH!"
Tine erkundete aufgeregt den Raum, als der Mann plötzlich ein weißes Stück nahm und damit nach ihr warf. Tine flog nicht schnell genug weg und sank getroffen zu Boden.
Ich schwirrte empört um den Kopf des Mannes. Was war das für ein Mensch, der mir auch noch meine letzte verbliebene Freundin wegnahm?
Ich beschloss, ihm für mehrere Tage/Wochen zu folgen, um herauszufinden, ob er vielleicht Fliegenjäger war, so Menschen sollte es ja geben.
Ich folgte ihm also mehrere Wochen seines und meines Lebens. Er zeigte immer wieder die typischen Verhatensweisen der Menschen: Das Herumwedeln.
Er fuhr immer mit einem komischen Ding mit zwei Rädern zu den Gebäuden, aber den Eindruck eines Fliegenjägers vermittelte er nicht.
Eines Tages spielten wir gerade Nachlaufen; (Ja, ich würde sagen, es hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt!) Er lief mir mit einem Heft herumwedelnd hinterher, ich rief ihm schadenfroh zu "Haha, du kriegst mich nicht!" Ich beschleunigte noch ein bisschen mehr und sah die Glasscheibe nicht.
Jetzt bin ich hier im Fliegenhimmel wieder mit meinen Freunden vereint und verabscheue Glasscheiben.

P.S.: Ich habe nicht alles von meinem Leben erzählt. Peinliche Situationen wie mein Sturz in eine Wasserflasche eines großen Mannes mit lauter Stimme und markanter Nase und wie ich wieder herausgekommen bin oder wie ich mein Geschäft verrichtet habe und danach festgestellt habe, dass ich es auf ein Kunstbild gemacht hatte, oder als ich von ein wenig Sekt getrunken habe und danach von Babsi und Tine begleitet werden musste.
Außerdem habe ich meine 189 Kinder verschwiegen, genauso wie ihren Vater.
All dies wird niemals in der Geschichte auftauchen, ich werde den Mantel des Schweigens suchen und darüber ausbreiten. Meine Freunde haben schon den Mantel des Vergessens darüber ausgebreitet!
Irgendwann  
  Ich sollte das News-Feld mal öfter aktualisieren.  
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